ITALIEN, ALPEN


(Hier geht es zu den FOTOS der Reise.)

 

Diese Reise sollte den Traum einer lang geplanten Passfahrt erfüllen - das berühmte Stilfser Joch, der höchste Pass Italiens, mit seinen 48 Kehren, sollte überquert werden.

 

September 2016 - Gemeinsam mit meinem Freund Stefan, den ich auf Korsika kennen gelernt habe, mache ich eine kurze Tourplanung.

 

Wenige Tage später sitzen wir auf unseren Bandits und starten ins Abenteuer. Von Bayern aus geht es über schöne Landstraßen, vorbei an Garmisch Partenkirchen, über den Ammersattel, bis runter zum Plansee.

 

Vom Plansee aus fahren wir über das Hahntennjoch, das Timmelsjoch und den Reschenpass. Ein kurzer Stopp am Kirchturm im See, weiter durch den Tunnel und wir sind in Italien. Es ist bereits Mitte Oktober 2016. Das Wetter ist etwas wechselhaft, doch wir sind gut vorbereitet.

 

Über kleine Landstraßen geht es zum Highlight unserer Reise - dem Stilfser Joch. Unsere Passauffahrt wird durch eine Herde Kühe und dem einsetzenden Regen etwas ausgebremst. Dennoch schrauben wir uns zügig hinauf in Richtung Passhöhe. Ein kurzer Stopp in einer der 48 Kehren. Wir genießen die Aussicht ins Tal und die Schneefelder die immer noch die Berggipfel bedecken. Starker Nebel zieht auf, die Sicht verschlechtert sich. Wir fahren schnell hoch zur Passhöhe. Von hier oben kann man die Aussicht über die unzähligen Kehren der Passstraße genießen. Wahnsinn diese Straße! Wir genießen die 'Höchste Bratwurst Europas', dann fahren wir weiter zum Umbrailpass.

 

Weiter geht es über den landschaftlich wunderschönen Gaviapass. Am Gipfel wartet eine Pyramide aus Stein, auf deren Spitze eine Adlerstatue thront, auf uns. Im Hintergrund ein klasse Gletscher. Das perfekte Szenario für ein tolles Foto. Nach der Passhöhe zieht der spiegelklare Bergsee unsere Blicke magisch an. Eine tolle Landschaft hier!

 

Unser Pässe-Marathon nimmt ordentlich Fahrt auf! Über den Tonalepass geht es weiter in Richtung Bozen.

 

Die Sonne geht unter. In völliger Dunkelheit befahren wir den Mendelpass. Unser letzter Pass für heute. Kurz vor Bozen verabschiede ich meinen Freund Stefan. Er wird über die italienische und deutsche Autobahn noch heute nach Hause fahren, da er am nächsten Tag auf einem Junggesellenabschied eingeladen ist.

 

Ich mache mich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Nacht. In den Reben vor Bozen sollte ich etwas Brauchbares finden können. Die Suche gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Nahezu jede Sackgasse endet an einem Haus oder in der Nähe der Schnellstraße, die ziemliche Lautstärke verursacht. Nach eineinhalb stündiger Suche gebe ich mich mit einem mittelmäßigen Platz, nahe der Schnellstraße, zufrieden und baue mein Zelt an einem Rebhang auf. Ich genieße die Freiheit bei ein paar Schlucken 'Chivas Regal' und schlafe ein.

 

Der nächste Morgen lässt mich durch Kettensägegeräusche in die Höhe schrecken. Nahe meines Zelts beschneiden Bauern die Rebhänge damit. Noch unentdeckt von ihnen, baue ich schnell das Zelt ab und verlasse den Platz. Meine errichtete Straßensperre in der Sackgasse steht noch, ich hatte also keine nächtlichen Besucher. Nach der morgendlichen Hygiene am Straßenrand fahre ich weiter.

 

Durch Bozen hindurch gelange ich zum Penser Joch, der sehr geradlinig geschnittene Pass schreit geradezu nach einer flotten Passauffahrt. Ein paar Kilometer und mehrere überholte BMW 1200 GS Schleicher später, erreiche ich die Passhöhe. Hier oben ist es noch ziemlich kalt. Ich packe mich etwas wärmer ein und fahre bergab bis Sterzing.

 

Von hier aus geht es über den Jaufenpass zum Timmelsjoch.

 

Die Auffahrt ist ein wahrer Genuss. Ich rausche durch unzählige Kurven und Kehren und erreiche rasch die Passhöhe. Hier herrschen schon winterliche Temperaturen um die 2 Grad. Ich mache eine kurze Pause, esse etwas und genieße die Aussicht ins Tal. Dann folgt die Passabfahrt. Auf der Nordseite gibt es tolle Kurven und ein paar Geraden auf denen man ordentlich beschleunigen kann. Vorbei am "Schmuggler", einer Stahlbox die an die ehemalige Schmuggelroute übers Timmelsjoch erinnern soll, fahre ich bergab bis zur Mautstelle. Hier werden 14€ pro Motorrad fällig - gut investiertes Geld. Außerdem befindet sich hier eines der höchstgelegensten Motorradmuseen der Welt. Das nächste Mal würde ich den Pass wohl von der Nordseite aus befahren, um eine flotte Auffahrt zu genießen.

 

Im Tal erreiche ich Sölden, ein bekannter Wintersportort, der mit unzähligen Bars und Striplokalen die Touristen im Winter magisch anzieht. Ich fahre weiter durch das idyllische Ötztal. Die Polizei ist allgegenwärtig, um Raser aus dem Verkehr zu ziehen. Ich folge dem Ötztal bis Sautens.

 

Weiter geht es gen Nord-West, über die Gemeine Imst, Tarrenz und Nassereith bis zum Fernpass. Dieser gleicht eher einer Autobahn als einem schönen Bergpass.

 

Direkt nach der Passhöhe liegt auf der linken Seite das Restaurant "Zugspitzblick". Hier fahre ich raus und mache eine ausgedehnte Mittagspause. Bei einer zünftigen Portion Käsespätzle und einem Glas Almdudler genieße ich die tolle Aussicht auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze. Was ein sagenhafter Anblick!

 

Ich mache mich wieder auf den Weg. Vorbei an der Gemeinde Reutte, führt mich mein nächster Abstecher nach Hohenschwangau. Hier steht Deutschlands wohl berühmteste Sehenswürdigkeit - das Schloss Neuschwanstein.

 

Ein prunkvolles Schloss aus weißem Stein. Erbaut ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II., steht es vor einer tollen Bergkulisse und thront über den saftig grünen Ländereien Bayerns. Ein meisterhaftes Bauwerk!

 

Ich genieße in Ruhe den Anblick auf einer der umliegenden grünen Wiesen. Oben am Schloss herrscht zu jeder Jahreszeit reger Betrieb. Bei den Japanern steht das Schloss besonders hoch im Kurs. Die langen Warteschlangen sind so gar nicht mein Ding, deshalb betrachte ich das Märchenschloss lieber aus der Ferne.

 

Es ist an der Zeit die Heimreise anzutreten. Über die Autobahn fahre ich vorbei an Kempten. Ein Unwetter mit Dauerregen begleitet mich für 120km. Die restlichen 200km vorbei an Ulm, Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe bis Rastatt spielt mir das Wetter wieder gut zu. Ich erreiche die Heimat bei Anbruch der Dunkelheit.

 

Eine klasse Motorradreise geht zu Ende. Ich habe viel erlebt und viel gesehen und das in relativ kurzer Zeit.

Route:

Gernsbach - Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Dinkelscherben - Ammersattel - Plansee - Hahntennjoch - Timmelsjoch - Reschenpass - Stilfser Joch - Umbrailpass - Gaviapass - Tonalepass - Mendelpass -  ZELTEN bei 46.46261, 11.26914 - Bozen - Penser Joch - Jaufenpass - Timmelsjoch - Sölden - Ötztal - Fernpass - Restaurant Zugspitzblick - Schloss Neuschwanstein - Kempten - Ulm - Stuttgart - Karlsruhe - Rastatt - Gernsbach

 

Reisedauer: 2 Tage

 

Gefahrene Strecke: 1433 Kilometer

 

Anzahl Pässe: 12

 

Wildcampen: In Italien ist das Wildcampen im Wald, sowie auf freien Flächen, also auch am Strand, verboten. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. Anders sieht das auf Privatgrundstücken aus. Hat man die Erlaubnis des Grundstückbesitzers erhalten, steht einem Campieren auf dem Privatgrundstück nichts im Wege.

 

Biwakieren: Das Übernachten draußen, ohne Zelt, nur mit Schlafsack, Isomatte, Hängematte, Biwaksack, Tarp, etc., in hochalpinem Gelände, ist außerhalb der Schutzgebiete, in Italien, für einen kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraum (eine Nacht), gestattet.

 

Klima / beste Reisezeit: Von alpinem Klima in Südtirol bis zu mediterranem Klima an der Stiefelspitze und in Sizilien reicht die Palette. Ganz im Süden geht Motorradfahren ganzjährig, Touren in der Mitte und im Norden ab März, in den Höhenlagen ab April / Mai. In den alpinen Regionen gelten die Wintersperren teilweise bis in den Juni. 

 

 

allgemeine Landesinformationen

 

Fläche: 301.338 km2

 

Einwohner: 60.501.718

 

Währung: Euro

 

Verkehr: Rechtsverkehr

 

Tempolimits:

50 km/h innerorts

90 km/h außerorts

110-130 km/h auf Autobahnen

 

Web-Infos: www.italia.it/de 


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